Halten Sie mal bitte an!
Ich verfalle in Angststarre. An Flucht ist nicht mehr zu denken, aber vielleicht hilft ja das unschuldige Lächeln, das schon bei der Flughafensicherheit so einwandfrei funktioniert hat. Zwei Polizisten steigen aus ihrem vergitterten Mannschaftsbus und schlendern zu mir herüber. „Wie dumm man denn sein müsse, ausgerechnet dann über eine Ampel zu fahren, die ‚rot abstrahlt’, wenn ein Polizeiwagen direkt auf der anderen Straßenseite hält?“ will einer von ihnen wissen. Ich auch.
Ich könnte zu meiner Verteidigung vorbringen, dass er bei den Lichtverhältnissen und unter der Brücke wirklich sehr schlecht zu erkennen ist und außerdem, was ist denn „rot abstrahlen“ für ein bescheuerter Ausdruck? Ist die Ampel vielleicht eine verhinderte Galaxie?“ Aber ich habe mich unter Kontrolle. Ihr wollt Staubkriechen? Könnt ihr haben!
"Stimmt, das war wirklich sehr, sehr dumm. Aber ich fahre normalerweise NIE über rote Ampeln, da habe ich mir den richtigen Blick noch nicht antrainiert!"
Nach diesen Aufwärm-Übungen spielen wir das Verwarn-Spiel. Ob ich wisse, dass auch ein Fahrrad ein Fahrzeug ist? Ob ich mal daran gedacht hätte, dass die Straßenverkehrsordnung auch für mich gilt? Ich solle mir das mal durch den Kopf gehen lassen! In einer ruhigen Minute! Und schwupps wird es konjunktivisch: Das wäre ein Punkt in Flensburg gewesen! Das hätte Sie 62 Euro gekostet! Ach Jungs.
1 Kommentar:
Dazu fällt mir der im Rahmen von Fussballspielen skandierte Spruch ein: "Samstags frei, für die Polizei!!!"
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